Hautanatomie
Die Haut erfüllt viele Funktionen im menschlichen Körper: Sie bildet eine Schutzbarriere gegen Krankheiten und umweltbedingte Gesundheitsgefahren, sie erhält die Körpertemperatur durch die Selbstregulation (Homöostase) aufrecht, sie nimmt Reize von der Umwelt auf, und so weiter.
Die Haut wird in 3 Hauptschichten unterteilt: die Epidermis (Oberhaut), die Dermis (Corium, Lederhaut) und die Unterhaut (Subkutanes Fettgewebe).
I) Die Epidermis ist die äußerste, sichtbare Hautschicht. Sie ist in Durchschnitt 1mm dick und besteht zu 90% aus Keratinozyten, die zur Erzeugung und Speicherung des Keratins dienen. Die Keratinozyten bilden hauptsächlich die folgenden Schichte der Epidermis (Stratum corneum, Stratum lucidum, Stratum granulosum, Stratum spinosum, Stratum basale). Sie entstehen in den unteren Schichten der Epidermis und schieben sich auf deren Oberfläche als verhornte, abgestorbene Zellen. Abgestoßene Keratinozyten werden stets durch neue aus der Tiefe der Epidermis ersetzt, aber dies erfolgt mit abnehmender Geschwindigkeit, denn letztere steht im umgekehrten Verhältnis zu jemandes Alter. Auf diese Weise spielen die Keratinozyten eine besonders wichtige Rolle bei der ständigen Regeneration der Haut.
In der Epidermis liegen auch:
- Melanozyten, die das Farbpigment Melanin herstellen.
- Dendritische Zellen, die eine wichtige Funktion bei der Immunantwort der Haut haben.
II) Unter der Epidermis, befindet sich die Dermis, die dicker als die erstere ist. Zwischen den beiden steht die Basalmembrane. Hauptsächlicher Bestandteil der Dermis, die auch Lederhaut genannt wird, ist der Kollagen, der die Haut stützt und ihr Festigkeit verleiht. Die Dermis setzt sich auch aus Fett, Tastsinnesorganen, Blutgefäßen, die die Haut und die sich darin befindlichen Haarfollikel ernähren, Nervenfasern, Schweiß- und Talgdrüsen zusammen. Die Haarfollikel reichen bis in die Dermis hinein.
–Blutgefäße: Sie versorgen die Haut und die Haarfollikel mit Nährstoffen und Sauerstoff.
–Tastsinnesorgane: Meissnersche Tastkörperchen und Vater-Pacinische Körperchen.
–Nervenfasern: Sie vermitteln die Information, die sie von den Tastsinnesorganen erhalten.
–Talgdrüsen: Sie herstellen Talg, der die Haut und die Haarfollikel natürlich einfettet und deren Austrocknung verhindert.
–Schweißdrüsen: Durch die Schweißerzeugung, regulieren sie die Körpertemperatur.
–Haarfollikel: Das Haar wächst in natürlich vorkommenden Gruppen von 1 bis 4 Haaren, die follikuläre Einheiten (Follicular Units) genannt werden. Die Haarfollikel sind vollständige biologische Bildungen, die aus Nervenfasern, Blutgefäßen, Talgdrüsen und dem kleinen Muskel arrector pili (auch Haarbalgmuskel) bestehen. Der Muskel arrector pili setzt sich an der Wurzelscheide des Haarfollikels an und bei der Einwirkung von physischen oder psychischen Reizen, wie Angst oder Kälte, richtet das Haar auf. Die Haarfollikel sind von bindegewebigem Kollagen, der eine Schutzrolle spielt, umfasst und über den gesamten Körper verstreut – mit Ausnahme der Lippen, Handinnenflächen und Fußsohlen. Sämtliche Haarfollikel sind Träger einer vorbestimmten genetischen Definition.
III) Die dritte Schicht der Haut ist die Unterhaut oder Subcutis. Sie besteht aus Fett und lockerem Bindegewebe, die die Wärmeisolierung des Körpers gewährleisten.